Feuerwehrverein
Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Hähnlein bis 2017
1767: In der „Hochfürstlich-Hessen-Darmstädterischen Feuerordnung“ wird erstmals das gemeindliche Feuerlöschwesen erwähnt. Das Regelwerk gilt auch für Hähnlein. Es schreibt vor, was Bürger im Brandfall tun müssen. Zum Beispiel sind Strohdächer auf Neubauten verboten. Städte und Gemeinden werden aufgefordert, ausreichend Löschgeräte, Feuerspritzen, Feuerleitern, Feuerhaken und Feuereimer bereitzustellen. Die Ledereimer werden anfangs zu Haus aufbewahrt, später im Gemeinde- oder Spritzenhaus.
1841: Die erste Freiwillige Feuerwehr Deutschlands gründet sich am 17. Juli im sächsischen Meißen. In Hähnlein sollte dies noch einige Jahre dauern. Gelöscht wird mit einer von Pferden gezogenen Saug- und Druckspritze und einer fahrbaren Saugspritze. Eheschließungen dienen auch der Wehr. Jeder Hähnleiner muss bei seiner „Kopulation“ (Heirat) 2,13 Gulden Feuereimergeld an die Gemeinde zahlen.
1864: Am 30. Mai beginnen die Bauarbeiten des Spritzenlocals hinter dem früheren Rat- und Schulhaus, Alsbacher Straße 1. Gesamtkosten: 37 Gulden und 19 Kreutzer. An die Feuerglocke auf dem Dach erinnert heute noch der Name des Traditions-Gasthauses „Zum Dorfglöckchen“ gegenüber. Nach dem Verkauf des Gebäudes Mitte der 30-er Jahre zieht die Bürgermeisterei in die ehemalige Anstalt, ebenso das Spritzenhaus, und zwar in einen Teil des damaligen Faselstalls. Dort bleibt es bis zur Einweihung des neuen Gerätehauses anno 1957.
1890: Großherzog Ernst Ludwig zu Hessen und bei Rhein erlässt eine neue Feuerlöschordnung. Jetzt muss jede Gemeinde eine freiwillige, eine Berufs- oder eine Pflichtfeuerwehr einrichten.
1892: Die Geburtsstunde der „Freiwilligen Feuerwehr Hähn-lein“ schlägt am Samstag, 24. Juli, im Gasthaus “Zum Täubchen“. Die Einsatztruppe besteht aus 45 Mann (12 Steiger, 22 Mann in der Spritzenmannschaft, 7 in der Ordnungsmannschaft, 2 Signalisten), geleitet vom ersten Kommandanten und Gastwirt Georg Wicht. Man einigt sich auf zehn Pfennig Monatsbeitrag.
Jeden ersten Sonntag im Monat müssen die Löschmänner um acht Uhr früh zur Übung antreten. Eine Pflicht, die 1999 auf 8.30 Uhr terminiert wird. Seit 2009 übt die Hähnleiner Wehr jeden ersten Mittwoch ab 19 Uhr.
Georg Wicht führt die erste „Freiwillige Feuerwehr Hähnlein“ bis 1907. Sein Nachfolger, Zimmerer-Meister Philipp Schäfer VI, wird 1938 zum Ehrenkommandant ernannt. Es herrschen Ordnung und Disziplin. Wer bei Übungen unentschuldigt fehlt, wird zu zwei Mark Strafe verdonnert.
1912: Wilhelm Flauaus gründet den ersten Hähnleiner Spielmannszug und bildet die Musiker selbst aus.
1923: Der Quartalsbeitrag steigt auf 500 Reichsmark.
1927: Trotz Weltwirtschaftskrise und Geldentwertung kann sich die Gemeinde eine Holzanhängeleiter AL 12 zulegen. Das Gerät wird 1964 ausgemustert, danach verkauft und 2007 wieder zurückgekauft (dazu später mehr).
Die Gemeinde (die bis 1938 zum Kreis Bergstraße gehört) schickt ihre Brandschützer zum Kreisfeuerwehrtag nach Zwingenberg (1923), zum Provinzialfeuerwehrtag nach Heppenheim (1927) und zum Landesfeuerwehrtag nach Worms (1927).
1929: Beim Kreisfeuerwehrtag in Lindenfels wird für 15,35 Reichsmark aus der Vereinskasse ein Fass Bier geleert, das korrekt abbezahlt wird.
1930: Die „Freiwillige Feuerwehr Hähnlein“ gründet ihre erste Sanitätskolonne, die später in Sanitätszug umbenannt wird. Im selben Jahr wird die Gründung einer Musikabteilung erwähnt.
1938: Valentin Schäfer III wird Feuerwehrkommandant. Nach seiner Einberufung zur Wehrmacht wird Georg Schäfer I. gewählt und nach dessen Einberufung Konrad Knies II. Hier enden die Protokolle der Generalversammlungen. Weitere Fakten liefern das Heimatbuch von Wilm Schmidt und die umfangreiche Schriftensammlung des heutigen Feuerwehr-Archivs.
1939: Die Nazis lösen den „Hessischen Feuerwehrverband“ auf, die Freiwilligen Feuerwehren werden dem Innernministerium unterstellt. Alle Männer zwischen 17 und 65 dienen jetzt der Feuerlöschpolizei. Mangels Masse wird in Hähnlein auch eine Frauengruppe gebildet.
Zwei Großbrände prägen die Kriegsjahre. Am Abend des 21. Dezember 1943 stürzt ein führerloses deutsches Flugzeug auf ein Wohnhaus in der Waldstraße 1. Alles brennt nieder. Am 21. März 1945 beschießen Tiefflieger vier Scheunen in der Gernsheimer Straße. Die Gebäude verbrennen völlig, ein Wohnhaus wird stark beschädigt.
Der Neubeginn nach Kriegsende ist schwierig. Händeringend sucht Bürgermeister Jakob May Freiwillige. Es melden sich fünf Mann. Daraufhin verpflichtet May 25 Männer, die unter dem Kommando von Jakob Rechel Dienst leisten. Doch der Idealismus fehlt, und die Wehr zerfällt wieder. Erst 1948, unter Leitung von Hans Hebermehl, bekommt die Wehr Zulauf und erlangt wieder Freiwilligen-Status.
1950: Der hessische Landtag verabschiedet ein neues Brandschutzgesetz, das den Brandschutz als Pflichtaufgabe der Städte und Gemeinden festschreibt. Die Feuerwehrvereine sind weiterhin die Trägervereine, mit Unterstützung der Gemeinde. Es gibt Generalversammlungen mit Ergebnisprotokollen. Das Ergebnis der ersten Vorstandswahl: erster Kommandant Hans Hebermehl, zweiter Kommandant Adam May, Schriftführer Willi Gerhard, Rechner Karl Müller, Beisitzer Jakob Gußmann, Zeugwart Georg May.
1951: Der erste protokollierte Großeinsatz ist im März in der Georg-Fröba-Straße 4. Das Gehöft von Valentin Götz steht nach einem Kurzschluss in Flammen. Scheune und Ställe brennen ab, die Wehr kann das Wohnhaus retten.
Am 9. November wird Heinz Machleid Kommandant und später Ortsbrandmeister, mit 21 Jahren der jüngste im damaligen Landkreis Darmstadt. Der leidenschaftliche Feuerwehrmann bleibt drei Jahrzehnte im Amt. Er wird vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem „Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz“. Seit 1985 ist Heinz Machleid Ehrenortsbrandmeister. Hans Hebermehl und Heinz Machleid dürfen als erste Hähnleiner Feuerwehrmänner die Landesfeuerwehrschule in Kassel besuchen.
1952: Die Hähnleiner Wehr wird neu eingekleidet. Die Kameraden kaufen dem Polizeipräsidium Darmstadt 40 gebrauchte Polizeiröcke für drei Mark pro Stück ab.
1955: Eine neue Ära beginnt. Die Wehrleute bauen in Eigenleistung ein Gerätehaus. Da es keine öffentlichen Gelder gibt, sammeln sie über die Kreisgrenze hinaus Spenden. Adam Schäfer übernimmt die Planung. Die Summe reicht für Fundament und Steine. Gebaut wird meist an den Wochenenden. Der Schlauchturm wird mangels Gerüst vom örtlichen Bauunternehmen Valentin Schäfer erstellt. Später beteiligen sich die Gemeinde und die Brandversicherungskammer.
1957: Am 4. August wird das Gerätehaus eingeweiht, während eines außerordentlichen Kreisfeuerwehrtages, passend zum 65-jährigen Bestehen der Wehr. Landrat Gustav Krämer und Bürgermeister Ernst Gerhard stellen die Zusammenarbeit der Hähnleiner Bürger als vorbildlich heraus. Beim Festkommers wird dem Ortsbrandmeister Heinz Machleid das vom „Deutschen Feuerwehrverband“ neu gestiftete „Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz“ verliehen. Eine sehr seltene Auszeichnung, die neben Heinz Machleid später auch Konrad Knies, Georg Sieben, Albert Schäfer und Karl-Albert Schäfer zuteil wird.
1962: Ein technisch besonderes Jahr. Zum 70-jährigen Jubiläum erhält die Wehr ihr erstes Kraftfahrzeug: einen Feuerlöschkraftwagen „Ford Köln 1000“ im Wert von 6500 Mark. Der „FK“ bietet Platz für eine Staffelbesatzung (Fahrer, Maschinist, zwei Mann Angriffstrupp, zwei Mann Wassertrupp). An Bord sind Saug- und Druckschläuche und eine fest montierte „TS 8/8“. Der „FK“ wird 1980 durch einen VW-Bus ersetzt.
1964: Die Ausstattung wird um eine mechanische „Anhängeleiter 18“ der Firma „Bachert“ ergänzt. Die alte „AL 12“ wird verkauft. Ihre erste Bewährungsprobe hat die „AL 18“ bei einem Großbrand, als Bei Georg Kappel in der Gernsheimer Straße 39 der Dachstuhl völlig ausbrennt.
1965: Georg May wird zum ersten Ehrenmitglied ernannt. Später kommen Heinz Machleid (Ehrenortsbrandmeister 1985) und Karl-Albert Schäfer (Ehrenvorsitzender 1998) hinzu.
1967: Zum 75-jährigen Bestehen überreichen Bürgermeister Friedrich Ost und Kreisbrandinspektor Franz Würtenberger im Saalbau „Zur Spitz“ der Hähnleiner Wehr ein neues Banner. Der Fuhrpark wird weiter ausgebaut. 1968 kommt das Löschgruppenfahrzeug LF 16 TS der Firma Magirus-Deutz hinzu, ein Geschenk vom Katastrophenschutz des Bundes.
1970: Das „Hessische Brandschutzhilfeleistungsgesetz“ tritt in Kraft, das die Trennung des bisherigen privatrechtlichen Trägervereins in eine Einsatzabteilung als öffentliche Einrichtung der Gemeinde und einen Förderverein besiegelt. Von nun an gibt es zwei Chefs: einen Wehrführer und einen Vorsitzenden. In Hähnlein wird dies lediglich formal gehandhabt. Bis 1998 ist der Vereinsvorsitzende auch Kommandant, Ortsbrandmeister oder Wehrführer, und Vorstandssitzung und Generalversammlung finden bis heute gemeinsam statt.
1971: Das Gerätehaus ist um zwei auf fünf Fahrzeugboxen erweitert worden, mit Stahlbetondecke und Eternit-Dach. Statt der Holztore werden Stahlfalttore eingehängt. Man wirtschaftete pragmatisch: Auf einen Aufenthaltsraum und eigene Toiletten wird verzichtet, da in unmittelbarer Nähe das Dorfgemeinschaftshaus der Feuerwehr zur Verfügung steht.
1972: Zum 80-jährigen Bestehen der Wehr, wiederum mit einem Kreisfeuerwehrtag, übergibt die Gemeinde das neue Löschgruppenfahrzeug „LF 8“ der Firma „Hanomag“. Es bleibt 22 Jahre im Dienst und wird dann der Partnerwehr in Obercrinitz übergeben. Beim Festumzug marschieren 1500 Feuerwehrmänner und 20 Musik- und Spielmannszüge mit. Die Wehrleute sanieren den Unterrichtsraum in der Anstalt selbst und auf eigene Kosten. Der alte Kohleofen weicht einer modernen Heizung.
1973: Ein vereinsinterner Meilenstein ist das erste Schlachtfest. Die Metzger Walter Götz, Erich Schäfer und Peter Schmidt lassen das Event zu einer jährlichen, stets gut besuchten Tradition werden.
1976: Die Wehr kauft mit eigenem Geld und einem Zuschuss der Gemeinde einen gebrauchten VW-Bus, den sie zum Einsatzleit- und Mannschaftstransportwagen umbaut. Das Fahrzeug wird 1991 der Partnergemeinde Diosd in Ungarn übergeben. Großeinsätze in diesem Jahr sind Waldbrände bei Lorsch und Einhausen und ein Brand im Pfungstädter Moor.
1977: Mit der Gebietsreform wird Heinz Machleid Wehrführer. 1980 tritt Karl-Albert Schäfer seine Nachfolge an.
1980: Im Juni führt die Route der „Tour de France“ mitten durch Hähnlein. Die Wehr kümmert sich um die Absperrungen. Drei Tage später wird sie zum Großbrand bei der Firma Wolf gerufen, der ganze Backstraßen für Salzgebäck und Formen für Nikoläuse vernichtet. Mit dem Kauf von zwölf Funkalarm-Empfängern wird die stille Alarmierung eingeführt. Der „FK 1000“ wird ausgemustert, ein gebrauchter „LF 8“ der Firma „Mercedes Benz“ angeschafft. Dieses grellrote Gefährt bleibt bis 2003 im Einsatz.
1981: Glück im Unglück haben die Menschen in Südhessen im Oktober. Bei der „Ruhrgas“ tritt Gas aus. Der Luftverkehr über dem Werk wird eingestellt, es herrscht eine himmlische Ruhe, die sonst von Tieffliegern gestört wird.
1984: Die Hähnleiner Wehr gründet eine Ehren- und Altersabteilung für die nicht mehr aktiven Kameraden ab 60 Jahren. Erster Vertreter im Vorstand ist Georg Sieben.
1985: Das Gerätehaus wird nochmals erweitert und modernisiert. Die Einweihung ist im März 1987, zusammen mit dem DRK Hähnlein. Nun gibt es Duschen und Toiletten. Das DRK bekommt zwei eigene Fahrzeugboxen, dafür geopfert wird das Freigelände des ehemaligen Faselstalls.
Größter Einsatz des Jahres: der Wohnhausbrand im Juni bei Familie Jeromin, Im Steingarten 2, wo ein Blitzschlag das Dachgeschoss völlig zerstört hat.
1990: Der Marktplatz wird bunter. Malermeister Walter Götz verpasst dem Schlauchturm einen neuen Anstrich. „In kräftigem Rot, abgesetzt durch weiße Flächen, fällt das einst graue Gebäude bereits eingerüstet auf“, schreibt die Tagespresse. „Die Gemeinde zahlt nur das Material, die Arbeiten erledigt der Meister kostenlos.“ Der Turm wird mit einem Schlauchturmfest eingeweiht, das mit der Übergabe eines neuen MTW verbunden ist. Der ausgemusterte VW-Bus wird der Partnergemeinde Diosd geschenkt, die keine eigene Feuerwehr hat (inzwischen ist der Bulli ausgemustert und dient als Gartenhäuschen). Der MTW wurde 2007 der Partnerwehr in Obercrinitz übergeben. In Hähnlein fährt nun ein aktuelles Mercedes-Modell als MTF.
Es beginnt die gemeindliche Freundschaft mit der Partnerwehr in Obercrinitz. Im September reist eine Delegation aus der DDR mit Wartburg, Trabant und Moskwitsch an. Es folgt eine Reihe von gegenseitigen Besuchen. 1991 wird die Verschwisterung der Gemeinde Alsbach-Hähnlein mit den damals selbstständigen sächsischen Gemeinden Obercrinitz und Stangengrün besiegelt.
1992: Drei Tage lang wird das hundertjährige Bestehen der „Freiwilligen Feuerwehr Hähnlein“ gefeiert, mit Festkommers, Disco-Party, Show-Abend und Umzug aller Kreiswehren und Wehren der angrenzenden Landkreise. Dies ist jetzt schon der dritte Kreisfeuerwehrtag im Ort. Offiziell gestartet wird während des Jubiläums die Verschwisterung mit der Freiwilligen Feuerwehr Obercrinitz mit dem damaligen Wehrleiter Werner Mückenheim und dem Hähnleiner Wehrführer Karl-Albert Schäfer.
1993: Um Nachwuchssorgen zu zerstreuen, gründen die Brandschützer am 1. März eine Jugendfeuerwehr. Jetzt können Zwölfährige, später auch Zehnjährige aktiv Dienst leisten.
1994: Zwei Großbrände prägen das Einsatzjahr. Im Februar vernichtet ein Feuer das Geschäft und Lager der Firma Elbracht Im Steingarten, im April werden auf dem Wiesenhof Scheune und Ställe zerstört.
1995: Mit Schrecken erinnern sich Zeitgenossen an den 2. Mai, als die Wehr es mit einer vorsätzlichen Gasexplosion in der Gernsheimer Straße 88 und Im Ritterbruch 11 zu tun bekommt. Das vordere Wohnhaus ist komplett zerstört, das hintere beschädigt. „Immer unzufrieden“, titelt die Boulevard-Presse. „Buchhalter sprengt sich mit Haus in die Luft.“
Zahlreiche Menschen besuchen den ersten Tag der offenen Tür im Juni. Alles wird gezeigt und vorgeführt: Fahrzeuge, Geräte, Technik, Aufgaben. Unvergesslich bleiben das Konzert der „Zillertaler Schürzenjäger“ und der Wettkampf der Jugendfeuerwehr gegen die Einsatzabteilung, welchen die Jugendfeuerwehr für sich entscheiden kann.
1996: Ein harmloses, aber trauriges Ereignis beschäftigt die Hähnleiner.Die oft und gern genutzte Liebeslaube auf dem Marktplatz brennt ab. Sie bleibt fortan Geschichte, obwohl sie bis heute von der Jugend vermisst wird.
1997: Nach zähen Verhandlungen und einigen Umwegen wird die historische Holzleiter „AL 12“ der Gemeinde, Baujahr 1927, von einem Händler in Semd zurückerworben. Sie war 1964 verkauft worden, um sich eine neue „AL 18“ leisten zu können. Die historische Leiter befindet sich im Topzustand und ist regelmäßig Gast bei Tagen der offenen Tür und anderen Ausstellungen.
1998: Wehrführer und Vorsitzender Karl-Albert Schäfer geht in den Ruhestand. Sein Doppel-Amt wird aufgeteilt. Neuer Wehrführer wird Michael Baar, neuer Vorsitzender Klaus Gerhard. Ständige Begleiterin bei Festen aller Art ist die Feldküche „FKÜ 180/72“ aus den Beständen des früheren DDR-Militärs. In der Werkstatt von Rainer Gerhard wird das gute Stück in Schuss gebracht. Klaus Gerhard, Robert Hauser und Lothar Müller lassen sich an der Landesfeuerwehrschule eigens zu Feldköchen ausbilden. Die „FKÜ 180/72“ versorgt im Einsatz bis zu 450 Personen.
Zwei Großbrände in derselben Straße muss die Wehr bekämpfen. Am 16. Juli fängt der Dachstuhl des leerstehenden Wohnhauses Rechel in der Georg-Fröba-Straße 12 Feuer, sechs Tage später die Scheune von Familie Seib in der Georg-Fröba-Straße 17. Die Wehr tauscht die drei alten Sirenen aus Luftschutzzeiten gegen eine Hochleistungssirene auf dem Schlauchturm aus.
2000: Das neue Jahrzehnt beginnt um 0.30 Uhr mit einem Baumbrand in der Georg-Fröba-Straße 27. Gefährlich nass geht es im Juni zu. Starkregen dringt in Keller und Wohnungen, das ganze Ortsgebiet muss leergepumpt werden. Die Partyräume des „Le Coq“ (vormals „Haus Ingeborg“) im Rodacker trifft es besonders hart.
Fortan heftig umstritten ist die Frage, ob die „Freiwillige Feuerwehr Hähnlein“, die auch wegen ihrer Jugendfeuerwehr in Platznot geraten ist, auf dem Marktplatz oder außerhalb vom Ortskern ein neues Gerätehaus bauen darf. Nach jahrelangen Debatten gibt die Politik grünes Licht für den Platz am Kornspeicher „Bauerndom“, außerhalb, an der Quellache.
2001: Ein Großbrand alarmiert die Wehr am 24. April. Das Dach der Scheune des Anwesens Gernsheimer Straße 25 brennt komplett ab.
2002: Im Herbst wird das 120-jährige Gründungsjubiläum der Partnerwehr in Obercrinitz gefeiert, überschattet vom Hochwasser in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Beim Einsatz in Dessau war eine Hähnleiner Gruppe mit dem Kreisverband mehrere Tage vor Ort.
2003: Weil Jubiläen gute Anlässe sind, die Aufmerksamkeit für die Wehr lebendig zu halten, feiern die Hähnleiner Brandschützer in 2003 ihr 111 jähriges Bestehen (111 Jahre Wehr und 10 Jahren Jugendfeuerwehr) mit Gottesdienst, Kommers, Multimedia-Schau, Feuerwehrball und Auftritt der „Tiefenthaler Showband“. Im September werden zwei alte Fahrzeuge durch das Tanklöschfahrzeug „TLF 16/25“ von „Mercedes-Benz“ mit einem Aufbau von „FGL/Metz“ ersetzt. Im November übernimmt Holger Öhlenschläger kommissarisch das Amt des Wehrführers; im Februar 2004 wird er dann durch eine Wahl bestätigt.
2006: Die Vogelgrippe ist in aller Munde und bringt der Feuerwehr einige Einsätze.
2007: Das Unwetter „Kyrill“ führt zu mehreren Einsätzen. Im September wird das 125-jährige Jubiläum der Partnerwehr in Obercrinitz besucht, es ist verbunden mit dem Kreisfeuerwehrtag des Landkreises Zwickauer Land.
Im September sind die Hähnleiner Brandschützer zu Gast beim 125-jährigen Jubiläum der Partnerwehr in Obercrinitz. Das Jubiläum ist mit dem Kreisfeuerwehrtag des Landkreises Zwickauer Land verbunden.
2008: Das Jahr beginnt mit einem Kaminbrand in der Waldstraße. Im März folgt ein Dachstuhlbrand in der Georg-Fröba-Straße, im November ein Großbrand in der Bäckerei Assmann in der Sandwiese, bei dem drei große Kühleinrichtungen völlig zerstört werden.
Im Dezember wird der Förderbescheid des Landes zum Neubau des Gerätehauses am „Bauerndom“ überreicht.
2009: Spatenstich für das neue Gerätehaus am „Bauerndom“ im Dezember. Im Juli wird der MTW durch einen MTF ersetzt, der MTW der Obercrinitzer Partnerwehr überlassen.
2010: Richtfest am 30. Juni.
2012: Nach vielen Querelen um Baumängel (Risse im Beton) werden zunächst der Schlauchturm und die Schlauchwäsche des neuen Gerätehauses freigegeben.
2013: Im Mai muss die Wehr zu einem Brand in der Bäckerei Backes in der Rodauer Straße ausrücken. Im September wird die Alsbacher Kirche gerettet.
2014: Im März ereignen sich zwei Wohnungsbrände in der Mittelstraße und in der Schulstraße.
2015: Im Februar löscht die Wehr einen Zimmerbrand im Odenwaldring, im Mai einen Zimmerbrand in der Carlo-Mierendorff-Straße. Das Bürogebäude am „Bauerndom“ wird bezogen, das komplette Gebäude am 13. Juni eingeweiht und am 13. September der Bevölkerung vorgestellt.
Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle zwischen Juli und Oktober hilft die Hähnleiner Wehr der Darmstädter Berufsfeuerwehr beim Aufbau von Unterkünften und bei der Erfassung und Verteilung von Flüchtlingen.
Die Jugendwehren aus Alsbach- Hähnlein, Darmstadt-Eberstadt, Pfungstadt, Seeheim-Jugenheim und Bickenbach richten in Hähnlein den 36. Kreisjugendfeuerwehrtag aus. Wegen eines Unwetters wird in der Nacht auf Sonntag das gesamte Lager evakuiert und in die Sport- und Kulturhalle verlegt.
2016: Am 10. Mai kommt der Ehrenvorsitzende Karl-Albert Schäfer bei einem Verkehrsunfall ums Leben.
2017: Im April gründen die Hähnleiner Brandschützer die Bambini-Feuerwehr für Kinder ab sechs Jahren. Damit steht die Wehr nun Menschen von 6 bis 60 Jahren offen. Im Jubiläumsjahr wird die „Freiwillige Feuerwehr Hähnlein“ von Wehrführer Holger Öhlenschläger geleitet, seinem Stellvertreter Heiko Bernhard, dem Vorsitzenden Klaus Gerhard und dessen Stellvertreter Patrick Nickel. An ihrer Zukunft arbeiten 48 Aktive, 24 Kameraden in der Ehren- und Altersabteilung, 14 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr, 10 Bambinis und 320 passive Mitglieder. Ein bisschen gefeiert wird das 125-jährige Bestehen doch, und zwar am 26. August im Rahmen eines internen Kameradschaftsabends im Feuerwehrgerätehaus. Für die musikalische Unterhaltung sorgt Alleinunterhalter Oliver Färbert.
1910: Erste Reihe, von links: Wilhelm Flauaus, Philipp Nickel, Wilhelm Becht. Zweite Reihe: Adam Schäfer, Peter Nickel, Peter Nickel, Jakob May, Adam May, Christian Schneider, Peter Kindinger. Dritte Reihe: unbekannt, Philipp Gräff, Philipp May, Kreisfeuerwehrkommandant Schumann aus Bensheim, Philipp Schäfer, Georg Götz, Valentin Ewald. Vierte Reihe: unbekannt, Georg Schneider, Heinrich Schneider, Wilhelm Reitz, Heinrich Henninger, unbekannt. Fünfte Reihe: Jakob May, unbekannt, unbekannt, unbekannt, unbekannt, Johann Odenheimer.
1942, die Frauengruppe: Katharina Gräff, Anna Meid, Elisabeth Gußmann, Elisabeth Rothermel, Luise Hedderich, Katharina Nickel, Marie Lampert, Hilde Gräff, Ruth Walter, Elisabeth Hennemann, Katharina Fuchs.
1952 mit neuen Uniformen vor der Anstalt. Erste Reihe, von links: Hans Kindinger, Josef Preis, Peter Nickel, Konrad Schäfer, Willi Ewald. Zweite Reihe: Philipp Werner, Georg Sieben, Adam May, Georg May, Heinz Machleid, Peter Müller, Jakob Gußmann. Dritte Reihe: Konrad Knies, Adam Hechler, Siegfried Weigl, Konrad Rechel, Georg Schratt, Otto Weishäupl, Horst Münster. Vierte Reihe: Heinrich Jung, Peter Schäfer, Peter Schäfer, Willi Ohr, Georg Götz. Fünfte Reihe: Oswald Lindl, Helmut Preusch, Peter Meid, Reinhold Seib, Philipp Dequis, Adam Schäfer, Albert Schäfer. Sechste Reihe: Gerd Stastny, Edmund Lindl, Peter Werner.
1957 vor dem Dorfgemeinschaftshaus (von links). Erste Reihe: Jakob Gußmann, Georg Sieben, Heinz Machleid, Adam Hechler, Konrad Knies, Albert Schäfer, Heinrich Jung, Herbert Rode. Zweite Reihe: Philipp Werner, Willi Rothermel, Peter Schäfer, Werner Schäfer. Dritte Reihe: Harald Hennemann, Adolf Preis, Georg May, Richard Preusch, Peter Nickel, Georg Götz. Vierte Reihe: Peter Meid, Adam Schäfer, Helmut Preusch, Peter May, Peter Werner.
1957: Am 4. August wird das Gerätehaus eingeweiht, zum 65-jährigen Bestehen der Wehr. Landrat und Bürgermeister stellen die Zusammenarbeit der Hähnleiner Bürger als vorbildlich heraus.
1992 in der Sport- und Kulturhalle (von links). Erste Reihe: Steffen Gerhard, Heiko Bernhard, Michael Baar, Sacha Beck, Bernd Eichhorn, Frank Edel, Wolfram Müller, Tobias Werner. Zweite Reihe: Albert Schäfer, Josef Preis, Konrad Knies, Karl-Albert Schäfer, Heinz Machleid, Philipp Werner, Peter Meid, Georg Sieben. Dritte Reihe: Heinz Gerhard, Herbert Rode, Georg Rothermel, Willi Gerhard, Walter Götz, Thomas Schäfer, Werner Grünig, Horst Schäfer, Willi Ohr, Hans Eichhorn, Wilfried Trautmann, Adam Schäfer. Vierte Reihe: Konrad Harzer, Helmut Werner, Fritz Diefenbach, Reinhold Werner, Jörg Wackenhut, Axel Rothermel, Arnd Müller, Klaus Gerhard, Norbert Bickhardt. Fünfte Reihe: Heinz Steinfeldt, Willi Rothermel, Peter Nickel, Erwin Martin, Ernst Bickhardt, Rainer Gerhard, Günther Gräff, Bozo Butorac, Reinhard Raab, Georg Rothermel, Peter Schäfer.
Ein Meilenstein der örtlichen Feuerwehrgeschichte ist die Gründung der Jugendfeuerwehr im Jahr 1993. Seit 2017 gibt es sogar eine Bambini-Feuerwehr für Kinder ab sechs Jahren.
Ständige Begleiterin bei Festen ist der Feldküchen-Anhänger „FKÜ 180/72“ aus den Beständen des früheren DDR-Militärs. In der Werkstatt von Rainer Gerhard wird das gute Stück in Schuss gebracht. Klaus Gerhard, Robert Hauser und Lothar Müller lassen sich eigens zu Feldköchen ausbilden.
Nach zähen Verhandlungen und einigen Umwegen wird die historische Holzleiter AL 12 (Baujahr 1927) zurückerworben.
Ein bisschen gefeiert wurde dann doch, und zwar im Rahmen eines Kameradschaftsabends Ende August 2017.